5500 Euro für den guten Zweck
Es sind mitunter die schwersten Stunden im Leben, sowohl für die Patienten als auch die Angehörigen: Wenn ein Erwachsener oder ein Kind im Sterben liegt, dann ist neben der medizinischen auch menschliche Begleitung gefragt.
Der Verein Hospiz Aurich e.V. leistet hierbei menschlich nahe und professionelle Arbeit und hilft Familien durch die aufwühlende Zeit. Es handelt sich nicht um ein stationäres Hospiz, sondern um eine ambulante Betreuung zuhause bei den Familien.
„Wenn der Mensch den Menschen braucht“, sagt Hospizkoordinatorin Britta Baumann, „das ist der Leitgedanke unserer Arbeit.“ Niemand wisse, wann seine Zeit gekommen sei, doch wenn es so weit ist, wünsche sich ein Jeder ein friedvolles, gnädiges und humanes Sterben.
Eine besondere Aufgabe sei die Begleitung von sterbenden Jugendlichen und Kindern, heißt es vom Verein. Oder auch, wenn diese den Tod eines nahen Angehörigen mitbekommen. Dies sei für die beteiligten Familienmitglieder eine Belastung, mit der man mittels Unterstützung umzugehen lernen könne.
Was löst der Verlust in uns aus? Wie lange dürfen wir traurig sein? Was ist Trauer überhaupt? Das sind Themen, die der Hospizverein Aurich in einer speziellen Gruppe für Jugendliche behandelt.
Diese gibt es auch für Kinder, denn sie trauern anders, weiß Britta Baumann. „Kinder brauchen in dieser Situation klärende Worte, liebevolle Gesten und die Möglichkeit, Fragen zu stellen, um zu verstehen, was geschehen ist.“
70 Ehrenamtliche im Einsatz
Die Arbeit des Vereins Hospiz Aurich e.V. wird zumeist von aktuell rund 70 Ehrenamtlichen geleistet, die zuvor allerdings gut ausgebildet werden. Den Verein kostet die Ausbildung zum Kinderhospiz- oder Trauerbegleiter einen vierstelligen Betrag, anschließend folgt die finanzielle Unterstützung der Arbeit in Bezug auf Fahrtkosten und Aufwandsentschädigung. Somit sei die Hospizarbeit menschlich, persönlich und auch finanziell eine herausfordernde Aufgabe; das Gros der Kosten müsse aus Vereinsmitteln getragen werden.
Die gemeinnützige Organisation Round Table 51 Aurich-Norden hat jetzt im Rahmen eines Nähe vermittelnden Vortrags Einblick die Arbeit des Hospiz Aurich e.V. bekommen. „Wir waren überwältigt, sprachlos und schwer beeindruckt, wie individuell die Themen Tod und Trauer angegangen werden können,“ sagt RT51-Präsident Simon Bents. „Wir alle haben im nahen Umfeld schon einmal Angehörige verloren und wissen, wie schwer das sein kann.“ Umso wichtiger sei die Hospizarbeit.
Round Table spendet für den guten Zweck
Der RT51 Aurich-Norden unterstützt mit seinen aktuell 22 Mitgliedern Projekte, meist zum Vorteil von Kindern, in der Region. Mit verschiedenen Aktionen generieren die Männer zwischen 18 und 40 Jahren Geld, dass dann über den eigens eingerichteten Förderverein wieder gespendet wird. „Wir packen an, um anderen Gutes zu tun und das macht uns stolz“, erklärt Simon Bents. Eine der bekanntesten Aktionen des Tisches sei der alljährliche Caipirinha-Stand an der Lambertikirche auf dem Auricher Stadtfest. „Das ist vielen ein Begriff, wir werden oft gezielt von Besuchern und ganzen Firmen angesteuert, weil sie wissen, dass sie damit Gutes für Kinder in der Region tun.“
Zusammen als Team habe man in diesem Jahr einen Erlös von 5000 Euro erwirtschaftet. Diese Summe wird an den Hospiz Aurich e.V. gespendet. „Diese wichtige Arbeit verdient Unterstützung und unseren absoluten Respekt“, so Bents. Aus den Reihen der Tabler spendete ein Mitglied aus privater Tasche weitere 500 Euro, sodass sich die Gesamtsumme auf 5500 Euro summiert.
Laut Hospizkoordinatorin Britta Baumann soll die Summe für die Ausbildung neuer Trauerbegleiter eingesetzt werden.